Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

NEUERSCHEINUNG: Eduard von Keyserling und die Klassische Moderne. Hg. von Prof. Dr. Scheffel und Prof. Dr. Jürgensen

25.03.2020|08:24 Uhr

Eduard von Keyserling und die Klassische Moderne

Eduard von Keyserling und die Klassische Moderne - Neue Publikation von Michael Scheffel und Christoph Jürgensen

Eduard Graf von Keyserling (1855-1918) entstammt einer alten baltischen Adelsfamilie aus dem heutigen Lettland und zählt zu den wohl bedeutendsten vergessenen Autoren der deutschsprachigen Literatur. Nicht nur ein Kritikerpapst wie Marcel Reich-Ranicki, sondern auch Kollegen wie Thomas Mann, Arthur Schnitzler, Hermann Hesse oder neuerdings auch Florian Illies und Martin Mosebach haben sich bewundernd über seine Werke geäußert, und anlässlich einer Neuausgabe seines Romans Wellen (1911) im Manesse-Verlag notierte Michael Maar zuletzt begeistert in der Zeit: „Der ist ja besser als Fontane!“

Der Wuppertaler Germanist Prof. Dr. Michael Scheffel hat jetzt zusammen mit Prof. Dr. Christoph Jürgensen (früher Bergische Universität, jetzt Universität Bamberg) einen Sammelband herausgegeben, dessen Beiträge erstmals Keyserlings Gesamtwerk behandeln und die neben zahlreichen Einzelanalysen auch seiner Bedeutung als Autor und seiner Stellung im historischen Kontext der sogenannten Klassischen Moderne gelten.

„Vor allem Keyserlings wunderschöne, auch heute mit Gewinn zu lesende Erzählungen“, so die Herausgeber, „bieten eine geradezu ideales Untersuchungsfeld für die zentralen Fragen der Jahrhundertwendezeit und einer Epoche, mit der wir einen tiefgreifenden Wandel auf nahezu allen Gebieten der bürgerlichen Kultur verbinden. Im Rahmen seiner der zeitgenössischen Wirklichkeit scheinbar so weit entrückten ‚Schlossgeschichten‘ verhandelt Keyserling so zum Beispiel modellhaft die zeittypischen Norm-, Subjekt-, Sprach- und Erkenntniskrisen am Beginn der Moderne.“

Der Band „Eduard von Keyserling und die Klassische Moderne“ geht im Kern auf eine Tagung zurück, die von den beiden Herausgebern anlässlich des 100. Todestags von Eduard von Keyserling an der Bergischen Universität veranstaltet wurde. Neben einem Essay von Klaus Modick, Autor des Künstler- und Bestselleromans Keyserlings Geheimnis (2018), und Beiträgen renommierter Kennerinnen und Kenner der Jahrhundertwendeliteratur bietet der Band erstmals auch ein auf Vollständigkeit hin angelegtes bibliographisches Verzeichnis der von Keyserling verfassten Texte (d.h. neben den literarischen Werken auch seiner Zeitungs-und Zeitschriftenbeiträge in Gestalt von Essays, Kritiken und Rezensionen). Das Buch ist in der Reihe „Abhandlungen zur Literaturwissenschaft“ im J.B. Metzler Verlag erschienen.

Christoph Jürgensen/Michael Scheffel (Hrsg.): Eduard von Keyserling und die Klassische Moderne. J.B. Metzler, Stuttgart 2020, 296 Seiten, 49,99 Euro.

www.springer.com

Kontakt:
Prof. Dr. Michael Scheffel
Telefon 0202/439-2362/-2249
E-Mail scheffel[at]uni-wuppertal.de

Weitere Infos über #UniWuppertal: